geboren 7.3.1893 in Fürstenwalde
gestorben 26.6.1942 Maly Trostinec bei Minsk (weißrussisch: Мінск)
historische Wohnadresse Müncheberger Straße 45
heutige Adresse Eisenbahnstraße 14
Stolperstein Eisenbahnstraße 8 (Standort des Kaufhauses)
Verlegedatum 30.11.2005
Herbert Flatauer kam am 7. März 1893 in Fürstenwalde in einer jüdischen Familie zur Welt. Seine Eltern Martha und Otto Flatauer besaßen im Zentrum von Fürstenwalde ein großes Kaufhaus. Herbert besuchte zunächst das humanistische Gymnasium in Fürstenwalde und später ein Gymnasium in Berlin, am Ort des heutigen „Jüdischen Gymnasium Moses Mendelsohn“ in der Großen Hamburger Straße. Im Anschluss studierte er Medizin und war im Ersten Weltkrieg als „Feldhilfsarzt“ eingesetzt.
Seine Promotion zum Thema „Über Atherom am Halse“ verteidigte er im Juni 1919 in Berlin und noch im gleichen Jahr praktizierte er am Reservelazarett Spandau. Lange Jahre, von 1920 bis 1936, lebte er in der Moabiter Calvinstraße 8. In dieser Zeit war er als „Praktischer Arzt und Spezialarzt für innere Krankheiten“ tätig. Seine letzte bekannte Adresse war die Solinger Straße 3 in Berlin-Tiergarten.
Im Jahr 1939 wurde Herbert Flatauer verhaftet und ins Strafgefängnis Berlin-Tegel überführt. Drei Jahre später, am 24. Juni 1942, wurde er nach Osten deportiert. Im 16. Sammeltransport über Königsberg waren insgesamt 750 Menschen, die alle zwei Tage später im Vernichtungslager Maly Trostinec in Minsk erschossen wurden.