geboren 19.3.1894 in Culm (polnisch: Chełmno)
gestorben 19.2.1977 in Bad Saarow
historische Wohnadresse Töpfergraben 4
Stolperstein geplant
Verlegedatum geplant
Frieda Bernstein kam am 19. März 1894 in Culm (polnisch: Chełmno) in einer jüdischen Familie zur Welt. Später lebte sie mit ihrem Ehemann Willy Engel in Fürstenwalde, wo sie als Fotografin und er als Lehrer tätig waren. Das Ehepaar wohnte zunächst in der Rauener Straße 6, später im Töpfergraben 4.
Durch den „Arier“-Status von Willy stand Frieda nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 in der „Mischehe“ zunächst unter Schutz vor den Verfolgungen und einer Deportation. Da Willy Engel sich weigerte, sich von seiner Frau scheiden zu lassen, wurde er gemäß dem „Bereinigungsgesetz des Berufsbeamtentums“ als Lehrerkraft entlassen.
Die Familie musste auch weitere Anfeindungen erleiden, wie beispielsweise die Denunziation gegen das Ehepaar Hulda und Rudolf Thrun zeigte. Das Gastwirt-Ehepaar bewirtete am 3. Februar 1941 in ihrem Lokal „Fliederhain“ Frieda Engel und verlor daraufhin ihre Lizenz.
Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1944 und den Vorbereitungen der Beerdigung tauchte Frieda Engel ab. Sie überlebte dank der Unterstützung von Bekannten in Lommatzsch bei Dresden. Bereits einen Tag nach Kriegsende kehrte sie wieder nach Fürstenwalde zurück und arbeitete anschließend weiter als Fotografin. Sie kaufte noch 1945 das Fotogeschäft von Iwan Laskowski in der Gartenstraße 42 und betrieb es bis 1966. Dann zog sie nach Bad Saarow um.
Frieda Engel starb am 19. Februar 1977 in Bad Saarow und ist auf dem Friedhof in Fürstenwalde beerdigt.
Familienmitglieder:
Willy Engel