Betty Heymann née Weinkrantz

geboren 5.9.1882 in Bartenstein (polnisch: Bartoszyce)
gestorben 1942 (?) in Sobibor (polnisch: Sobibór)
historische Wohnadresse Junkerstraße 13
Stolperstein Reinheimer Straße 11
Verlegedatum 17.11.2009

Betty Weinkrantz kam am 5. September 1882 in Bartenstein (polnisch: Bartoszyce) im Landkreis Friedland (polnisch: Frydland) zur Welt. Sie stammte aus einer bekannten jüdischen Familie aus Lauenburg in Pommern (polnisch: Lębork). Ihr Vater Julius Joel Weinkrantz war dort Kantor und Lehrer. Betty hatte fünf Geschwister – Alfred, geboren 1878, Doris, geboren 1881, Gertrud, geboren 1884, Cilla, geboren 1886, und Else, geboren 1888. Cilla, Alfred und Gertrud wanderten bereits in den 1920-er Jahren in die USA aus und konnten dem national­sozialistischen Terror entgehen. Doris und Else sind beide im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet worden.

Betty heiratete David Heymann und zog mit ihm im Jahr 1911 nach Fürstenwalde. Dort führten sie am Marktplatz ein „Hamburger Engros-Lager“ mit Trikotagen, Kurz- und Wirkwaren. Die Familie mit zwei Kindern – Erich, geboren im Jahr 1912, und Ilse, geboren 1917 – wohnte in der Junkerstraße 13 in Fürstenwalde.

In der Pogromnacht am 9. November 1938 wurde ihr Geschäft am Markt und somit ihre Lebensgrundlage zerstört. Danach verließen Betty und David Heymann Fürstenwalde und siedelten nach Berlin um. Von dort wurde das Ehepaar am 13. Juni 1942 in das Vernichtungs­lager Sobibor (polnisch Sobibór) deportiert und ermordet. Während ihrer Tochter Ilse die Flucht in die USA gelang, wurde der Sohn Erich Heymann im Jahr 1943 im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet.

Familienmitglieder:
David Heymann
Erich Heymann
Fanni Heymann née Klappholz
Ilse Paull née Heymann