Fragen an Dich
Filmische Interviews mit Nachfahren jüdischer BürgerInnen
aus Fürstenwalde/Spree
Anfang des 20. Jahrhunderts lebten in Fürstenwalde inmitten der Stadtgemeinde ca. 150 bis 160 jüdische Bürger*innen. Sie arbeiteten als Ärzt*innen, Zahnärzt*innen, als Handwerker*innen, Anwält*innen oder Fotograf*innen. In den Fürstenwalder Einkaufsstraßen gab es 32 jüdische Geschäfte. Der nationalsozialistische Terror beraubte die Menschen ihres Lebens – sie wurden gedemütigt, in die Flucht getrieben oder ermordet. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten keine jüdischen Familien nach Fürstenwalde zurück. Die Stadt hatte einen Teil ihrer Einwohner verloren, der vor 1933 unzertrennlich zu ihr gehört und einen wichtigen Platz im gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben eingenommen hatte.
Filmische Interviews sollen diesen Teil der Fürstenwalder Geschichte im Rahmen des Projektes „Fragen an Dich“ wieder in die Erinnerung der Stadt zurückbringen. Sie zeichnen das Leben jüdischer Fürstenwalder*innen aus der Perspektive ihrer Nachfahren in der zweiten und dritten Generation nach und zeigen, wie intergenerativ bis heute Flucht- und Vertreibungserfahrungen aus der Zeit des Nationalsozialismus wirken. Geplant sind insgesamt fünf Interviews mit Kindern und Enkelkindern von Heinz und Dorothea Eisig (Neuseeland), Julius, Hildegard und Gerhard Fürst (Australien), Gerda Brandt (Brasilien), Werner und Hilde Hirsch/Hurst (England) sowie Walter und Luise Brandt (Neuseeland).
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By Harry Hurst
Biografien:
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Das Vorhaben wird durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), der Stadt Fürstenwalde und der Kulturförderung des Landkreises LOS gefördert.